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LITERATUR

Querverbindungen österreichischer Modellbauer, Firmen, Kooperationen:

in Arbeit

Österreich - Schweiz (Ende der Vierziger Jahre)

Der österr. Modellbauer Karl Koffend verfasste seine Pläne, die vor allem bei der Firma Sperl (Wien) vertrieben wurden, mit dem Kopf

"Austro - Helvetischer Miniatureisenbahn - Modellbau"

Bekannt sind 2-, 3- und vierachsige Personen- und Güterwagen sowie Lokomotiven und Triebwagen nach Vorbild österreichischer und Schweizer Bahnen.

Minobus - Rivarossi

Der Österreicher Ing. Karl Kreibich entwickelte in den Vierziger Jahren sein Minobus - System, ein O - Bus, eher in Spur 0 als in H0 anzusiedeln, welcher durch die Fahrdrähte gelenkt wurde. Er meldete im Februar 1947 das Patent dazu an. Offensichtlich wurde die Erfindung von Rivarossi aufgekauft, von Rivarossi wurde in der Folge zumindest in Italien, Deutschland, Schweiz, USA dieses Patent (Originalzeichnung Karl Kreibich!) angemeldet.

Der Rivarossi "Minobus", bereits in etwa 00, wurde nur kurz erzeugt, die amerikanische Produktion (bei Rivarossi oder Unterfirmen) etwas länger.

Werbeschriften / Faltblätter dazu sind aus dem deutschsprachigen Raum bis 1953 / 1955 bekannt.

Kleinbahn - Märklin

Zwar sind von diesen Firmen keine Kooperationen bekannt - jedoch die Gehäuse diverser Loks und Wagen der Anfangszeit haben eine auffallende Ähnlichkeit.

Und das kam so: Zu Beginn der Modellbahnproduktion bei Erich Klein stellte dieser einem Formenbauer (von der Firma Augarten Porzellan) ein Gehäuse auf den Tisch und sagte: "Bau mir eine Form dazu!"
Also wurde zuerst ein Urmodell aus Holz und Gips modelliert, von welcher die eigentliche Gussform abgenommen wurde.
Die Gussform bestand aus 6 Teilen: 2 Seitenteile, 2 Frontteile, einem Dachteil, und dem "Kern", dem Innenteil. Erst, wenn die Urform genau in die Außenform passte, konnte der Kern konstruiert werden, wobei auf die Größe des Motors und die Wandstärke geachtet werden musste.

Die Formen wurden aus Bronzeguss gefertigt und hielten nicht lange.

Kleinbahn - Lokomotiven (bis ca. 1952) wurden auf Wunsch auch für das Märklin - (Wechselstrom) System gefertigt.

Berühmte Verwandtschaften: Kleinbahn E 100 - Märklin RS 800; Kleinbahn E 200 - Märklin HS 800;  aber auch. Kleinbahn D 100 - Trix 20/54; Kleinbahn D 110 - Trix  20/51

Liliput - Trix

Auch von Liliput wurden (dem Vernehmen nach vom gleichen Formenbauer) die Gehäuse der ersten Lokomotiven Trix - Modellen nachempfunden.

Nicht einmal bei der Bezeichnung gab man sich Mühe; so hieß die Trix - Elektrolok mit der (Relief) Aufschrift "Trix Express 20 / 52" bei Liliput "00 Express 20 V 052".

War die Fachwelt jahrelang der Meinung, Klein und Bücherl hätten einfach von Märklin und Trix abgegossen, so kann diese These anhand von vorhandenen Urformen (Holz / Gips) sowie noch vorhandenen Gussformen eindeutig widerlegt werden,  aber auch durch die Tatsache, dass das Gehäuse der genannten Liliput - Lok NICHT auf das Fahrwerk der genannten Trix - Lok passt und umgekehrt.

Kleinbahn - Trix

Nicht nur "nachempfunden" wurde in der Anfangszeit von Ing. Erich Klein, die Lokomotiven wurden auf Wunsch (Aufzahlung!) für die Systeme
- Kleinbahn und Modellbahn
- Liliput und Märklin (Mittelleiter, jedoch keine anderen Räder, keine isolierten Achsen)
- System Trix Express (Mittelleiter, schmälerer Rahmen, andere Räder, isolierte Achsen)
gefertigt.

Ähnlich fertigte auch der österreichische Hersteller Tornado seine Lokomotiven und Waggons
- für 2 Schienen 2 Leiter System
- für 3 Schienen 2 Leiter System
- für 3 Schienen 3 Leiter System

Kleinbahn - Wesa (Schweiz)

Auch, wenn hier keine offensichtlichen Verbindungen feststellbar sind, gibt es doch einige Konstruktionsmerkmale, welche NUR von diesen Herstellern angewendet wurden:

Holzwaggons und das Schienensystem auf Holzböschung, noch dazu mit der frappant ähnlichen Weiche mit Einfach – Herzstück.

Klein Modellbahn – Roco

Etliche Jahre funktionierte die Zusammenarbeit KMB – Roco, bei KMB wurden immer wieder Waggons für Roco produziert. Man sagt, dass der Roco Konkurs 2005 einer der Gründe für die Schwierigkeiten von Klein Modellbahn war, welche schlussendlich zur Einstellung der Produktion führten.

Viele Formen von Klein Modellbahn wurden nach Produktionseinstellung von Roco übernommen und werden nun, teilweise überarbeitet, als Roco Artikel weiter angeboten.

Klein Modellbahn – Märklin

Die Firma Klein Modellbahn erzeugte nicht nur Waggons für Märklin, sondern auch Zurüstteile. Im ehemaligen Märklin Werk Sonneberg wurden ganze Kartonserien von Einzelteilen von Klein Modellbahn angeliefert und (KMB) Waggons für Märklin zusammengebaut bzw. dortige Märklin – Produktion damit veredelt.

Liliput - Buco (Schweiz)

Als die Firma Buco (Bucherer&Co) mit der Produktion in Spur H0 begann, suchte man sich einen erfahrenen Co - Produzenten für Kunststoff - Teile und wurde bei Walter Bücherl (Liliput Wien) fündig. Es wurden Teile zugekauft und meist in der eigenen Werkstätte zusammengebaut, die Waggons mit anderer Kupplung, teilweise auch mit anderem Fahrwerk, die Lokomotiven mit Buco - Wechselstrom - Antrieb.

Als Gegenleistung übernahm Liliput den Buco - Antrieb und war nun in der Lage, seine Lokomotiven in Gleichstrom- und in Wechselstrom - Ausführung anbieten zu können.

Einige Liliput - Waggons der Fünfziger / Sechziger Jahre nach Schweizer Vorbild sind Buco - Entwicklungen!

Liliput - Mecanic (Schweden)

Auch der Schwedische Hersteller "Mecanic" (später, um Verwechslungen mit einer anderen Marke vorzubeugen, in "Mekanik" umbenannt) verkaufte in den Fünfziger Jahren unter eigenem Namen praktisch das gesamte Liliput Programm. Auch in Österreich tauchen ab und zu alte Liliput - Waggons oder Schienen mit dem Relief "mecanic" auf!

Hier wird manchmal von einem "Gegengeschäft" in Form eines Metallbaukastens erzählt - Liliput hatte zwar eine Zeit lang einen solchen Baukasten im Programm, jedoch kam dieser (laut ehemaligen Liliput - Mitarbeitern) von einer anderen Firma (wobei es sich allerdings auch um "Dreiecksgeschäfte" gehandelt haben könnte)

Liliput - Mehano (YU)

Diese Verbindung ist noch wenig durchleuchtet und kann nur auf Grund gewisser Konstruktions - Merkmale nachgewiesen werden.

Ein typisches Beispiel ist die Lokomotive "Lollo" (Prototyp der deutschen V 160), welche als eindeutiges Mehano - Produkt jahrelang in der Liliput - Anfangsgarnitur zu finden war.
Desgleichen war die später in den Liliput - Anfangsgarnituren verwendete 2 achsige Diesellok aus einer Mehano - Produktion für USA abgeleitet.

Liliput – Casadio (I)

Mit der italienischen Firma Casadio verbindet Liliput die Erneuerung des Schienensystems ab 1963, einige Jahre Zusammenarbeit am Gleissektor, und auch Lieferungen in die USA (etwa für AHM); Teile solcher Lieferungen wurden auch über Mehano abgewickelt.

Liliput – TTR (Trix – England)

Außer einer Diesellok (in rot-gelb und grün-gelb) und einer Elektrolok (E3001, blau-weiß) wurden ganze Waggonserien für TTR bei Liliput Wien hergestellt, unter anderem der berühmte „Flying Scotsman“

Liliput – Rivarossi

Laut ehemaligen Liliput Mitarbeitern waren die Lieferungen für die USA (ahm, ConCor, Garnet, …) derart umfangreich, dass sie für einen kleinen europäischen Hersteller kaum zu schaffen waren – und so wurde immer wieder in gegenseitiger Einvernahme international zusammengearbeitet

Liliput - ahm

Die Liliput Lieferungen für ahm sind ein interessantes, aber noch wenig durchleuchtetes Kapitel: da fast identische Waggons von Mehano, Rivarossi, Liliput und Roco gekommen sind, wurden hier entweder Formen ausgetauscht oder auch Fertigteile weiter verkauft.

Oder (Kernfrage): wer ließ bei wem fertigen?

Liliput - ConCor

Die Schnellzugwaggons von ConCor mit dem Relief "made in Austria" am Unterboden sind nachweislich von Liliput Wien gekommen.

Liliput - Garnet

Das Schienensystem "Garnet made in Austria" hat interessanterweise die gleiche Geometrie wie Liliput. Es fällt auch in die Zeit der Zusammenarbeit Liliput – Casadio – Mehano(technika), hat interessanterweise auch die gleiche Geometrie wie bei Liliput (für ahm) und Roco (für Atlas u. a.) hergestellte Gleise: Standard – Gerade 228,6mm; Kurven im Radius 381mm (=15“) sowie 457mm (22“)

Liliput - Roco

Auch, wenn diese Verbindung immer wieder dementiert wird, es gab sie (wenn auch vielleicht über den Umweg "Mehano");

So befand sich etwa in der "Liliput-Torfbahn" die Dampflok der Roco Grubenbahn!

Liliput – Egger Bahn

Nachdem ich den Tipp von ehemaligen Liliput Mitarbeitern bekommen hatte, dauerte es ziemlich lange, bis es gelang, hier Verbindungen herzustellen. Zumindest tragen Egger Waggons die typischen Behälter der frühen Liliput Waggons. Zumindest etliche Waggons wurden komplett bei Liliput Wien hergestellt.

Roco - Atlas

Die Firma Roco hatte laut Roco-Katalog 1975 bereits damals "mehrere Millionen Lokomotiven" und "eine ebenso große Anzahl von verschiedenen Güterwagen" in die USA geliefert - für die Firma Atlas in den Spurweiten 0, H0, N und H0e.

Die heute noch gängige "Feldbahn H0e" taucht bereits in den Sechziger Jahren in Roco Prospekten auf; etliche Loks dieser Produktion tragen jedoch am Boden das Relief "Atlas"

Auch das Messing - Gleissystem „GT Austria“ wird Roco zugeschrieben.

Roco - ahm

Für ahm wurde in den Spurweiten N und  H0 produziert - Unmengen von Güterwagen in allen erdenklichen Bedruckungen.

Roco - Mehano

Ab 1965 gab es in den Roco (Peezty) Katalogen die "Grubenbahn" bzw. Feldbahn in Spur H0e.
Die ersten Garnituren (Loks und Wagen) waren baugleich den Mehano Grubenbahnen, welche ab 1964 von verschiedenen Firmen vertrieben wurde.
Erst im Katalog 1973 wurde "die Entwicklung einer neuen Diesellokomotive" angekündigt, die dann wenig später der gängigen Roco Lok entsprach. Diese Lok gibt es mit Boden - Relief "Roco" und auch mit Relief "Atlas made in Austria"

Roco – LifeLike

Roco – Lionel (H0)

Roco - Model Power

Roco - Walthers

Auch für LifeLike, Lionel (Spur H0), Model Power und Walthers wurden von Roco Lokomotiven und Waggons gebaut.

Roco - minitrix

Für minitrix ist die Produktion sowohl von amerikanischen Güterwagen als auch von Güterwagen europäischer Herkunft bekannt.

Roco - Tyco

Schon relativ früh begann Roco, außer für Atlas, auch für Tyco zu arbeiten. Neben vielen Güterwaggons wurden auch amerikanische Diesellokomotiven produziert.

Die ältesten Loks dieser Produktion sind zu erkennen am Fahrwerk, nämlich an je 2 Plastik- und 2 Metallrädern pro Drehgestell