Die Göls - Patentkupplung
Karl Göls jun., seines Zeichens begnadeter Modellbauer (feinste Messingmodelle, maßstäblich 1:80 ab 1946) verwendete von Anfang an die von ihm selbst entwickelte Kupplung.
Für diese wurde ihm vom österr. Patentamt mit Wirkung vom 15. 2. 1949 das Patent mit der Nummer 164 144 erteilt (angemeldet am 8. 12. 1947)
Obwohl die Anmeldung zum Patent beim deutschen Patentamt bereits am 21. 12. 1948 unter Berufung auf die Anmeldung des österr. Patents vom 8. 12. 1947 erfolgte, wurde die Anmeldung dort erst am 10. 6. 1954 bekannt gemacht, die Erteilung des Patents erfolgte erst am 16. 10. 1958 (!!!), also zu einer Zeit, da Karl Göls keine Modellbahnen mehr baute.
Die Göls - Patentkupplung kann man mit gutem Gewissen als eine der ersten Kurzkupplungen bezeichnen. In Verbindung mit Federpuffern war auf großen Radien (der "Modellbahnradius" betrug schon damals 60cm - zum Vergleich: der "Tischbahnradius" betrug 40cm oder weniger) ein vorbildgerechtes Puffer an Puffer fahren möglich!
Waggons mit der Göls - Patentkupplung ließen sich in geraden und leicht gebogenen Strecken leicht kuppeln, mittels Entkupplungsgleisen (mechanisch oder elektromechanisch) auch im Fahren entkuppeln; einzelne Waggons konnten auch gerade nach oben aus dem Zugverband genommen werden.
Puffer an Puffer fahren von der Seite und von oben
Die Kupplung in geschlossenem und in geöffnetem Zustand
Waggons lassen sich ganz leicht nach oben aus dem Zugverband herausnehmen
Und nun ein Vergleich zur ersten Roco - Kurzkupplung, Spur N, damals noch ohne Kinematik
Auch die Kurzkupplung in Spur H0 sollte anfangs nach dem Göls - Prinzip funktionieren,
wurde jedoch noch deutlich überarbeitet. Man sieht allerdings noch deutlich den von der Göls - Kupplung bekannten Haken und die nach unten stehenden Arme
Auch die heute noch aktuelle Roco - Kurzkupplung ist nach meiner Ansicht eine Weiterentwicklung der alten Göls - Kupplung