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Österreichs Modellbahngeschichte

KLEINBAHN

die Anfangszeit

 

Ing. Erich Klein begann 1947 in einem Kellerabteil von 10m² mit der Produktion von Spielzeug - Eisenbahnen.

Technisch konnte man auf die sogenannten "Wehrmachts" - Motoren zurückgreifen, dazu wurden für die Loks massive Messingrahmen gebaut,
die Räder waren ebenfalls Messing gedreht, für die Zahnräder wurde je nach Verfügbarkeit Aluminium oder Messing verwendet.

Zum Gehäusebau (Lokomotiven) stellte Erich Klein einem ihm bekannten Formenbauer von Augarten Porzellan ein Gehäuse auf den Tisch und sagte: "Bau mir eine Form dazu"

(genau das ist der Grund, warum erste Klein Lokomotiven manchen Trix oder Märklin Loks ähnlich sind)

Der Formenbau ging damals folgendermaßen:

zuerst wurde eine Urform aus Holz und Gips modelliert

von dieser Urform wurde die Form abgenommen (händisch gefräst und graviert)

Eine Form bestand aus 6 Teilen: 2 Seitenteile, 2 Frontteile, 1 Dachteil und dem Innenteil, dem sogenannten "Kern"

Erst wenn die Urform genau in die Form passte, konnte der Kern konstruiert werden.

 

Nun wurde die Außenform zusammengestellt und auf ein Gasrechaud gestellt (das eingefüllte Blei durfte nicht sofort fest werden),

das Blei hineingeschüttet

der Kern hineingedrückt

die ganze Form, noch heiß, in ein Gefäß mit Wasser gestellt, zum Abkühlen

danach wurde die Form aufgeschraubt,

das Gehäuse herausgeschlagen, gesäubert, entgratet;

eventuelle Fehler, die damals oft vorkamen, mussten nochmals ausgegossen werden;

dann wurde die Form wieder zusammengeschraubt und aufs Gas gestellt

 

Diese Produktionsart wurde bei den Lokomotiven bis 1952 beibehalten.

Die Kleinbahn - Lokomotiven bis 1950 haben auch für heutige Verhältnisse noch ausgezeichnete Fahreigenschaften.

Es wurden damals folgende Lokomotiven erzeugt

:

D 100 von 1947

D 101 von 1950 (D 100 mit Vor- und Nachlaufachse, überarbeitetes Gehäuse)

D 110 (1948) - kleine Dampflok mit Schlepptender

D 200 (Stromliniendampflok) von 1949

D 300 (deutsche Baureihe 01) von 1950

E 100 (verkürzte E 18) von 1948

E 101 (E 100 mit Vor- und Nachlaufachse) von 1949

E 200 von 1948

E 210 (deutsche E05) von 1949

sowie die Doppellok E 400 (nur 1950)

Ab 1950 wurde Kunststoff verwendet: zuerst für die Tender der Dampflokomotiven, bald schon für alle Waggons außer Kesselwagen.

Und das kam so: Erich Klein bekam "von den Amerikanern" 1 Kilo Granulat für 1 Schilling - besser gesagt, im Tausch gegen eine Flasche Wein.
Nun wurde eine Form auf ein Gasrechaud gestellt,
das Granulat eingefüllt,
und als alles geschmolzen war, wurde der "Kern" händisch hineingedrückt,
also eine relativ umständliche Methode.

Die Lokomotiven hatten nun Zinkalrahmen und Zinkalräder mit durchbrochenen Speichen;
einzig die D 300 behielt bis zum Schluss der Produktion ihren Messingrahmen.
Die Gehäuse der Lokomotiven wurden weiter aus Hartblei gegossen.

1950 bis 1952 waren folgende Loks im Programm:

D 100 von 1951

D 110 von 1952

D 300 von 1951, durchbrochene Speichenräder Zinkal vernickelt, Tender mit steifem Rahmen, Mittelachse ohne Spurkranz

D 300 von 1952, Speichenräder durchbrochen, alle Räder mit Spurkranz, neuer Tender mit Drehgestellen (dieser Tender wurde später bei der D214 weiter verwendet)

E 100 von 1951

E 200 von 1952